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Die Hilfe in der ersten Phase des Stillens – das Lernen der richtigen Methode des Anlegens und Stillens des Babys, Beobachtung der Änderungen, die in Brüsten vorkommen und Umgang mit dem Milchüberschuss sowie Widerlegen von Mythen zum Thema Stillen (z.B. Ernährung der stillenden Mutter!) – sollte noch vor dem Verlassen des Krankenhauses kommen. Doch es ist nicht immer der Fall. Und nicht immer ist die unerfahrene Mutter für die auftretenden Probleme verantwortlich.
– Ein halbes Jahr nach der Geburt meines Sohnes begann meine rechte Brust plötzlich hart zu werden und merklich zu schwellen – erinnert sich Malwina. – Am Anfang versuchte ich, trotz dem Schmerz, die Muttermilch abpumpen, doch es gelang nicht. Die Anschwellung war dagegen so groß, dass ich den Arm nicht mehr normal halten konnte. Ich hatte Fieber. Und ich wusste nicht, was ich machen soll… Der Kinderarzt? Er behandelt das Kind und nicht mich. Der Familienarzt? Der Frauenarzt, der mich während der Schwangerschaft betreute? Sie verschreiben ein Antibiotikum, das erst nach einigen Stunden zu wirken beginnt, ich sterbe ja vor Schmerzen. An das Stillen konnte ich kaum denken, ich fühlte mich so schlecht, dass ich nur möchte, dass mir jemand hilft. Ich rief das Krankenhaus an und sprach mit meiner Hebamme, und gerade sie sagte mir über Stillberater. Dass ich den Besuch eines zertifizierten Stillberaters bestellen sollte. Sofort!
Der Stillberater ist eine gesonderte, postgraduelle Fachrichtung für Personen mit medizinischer Ausbildung – meistens lassen sich Hebammen, seltener Krankenschwester, Ärzte und Neurologopäde bilden. (Es kommen auch Personen vor, die keine medizinische Ausbildung haben, die sogenannten Lehrer der perinatalen Betreuung, aber das sind seltene Fälle – ab 2011 ist es nicht möglich, dass das Zertifikat eine Person ohne medizinische Ausbildung erwirbt). In Polen wurden die ersten Zertifikate in diesem Bereich 2006 erteilt und immer noch ist es eine Elite: im ganzen Land arbeitet nicht mehr als 400 Stillberater. Die Zertifikate erwirbt man nur nach der Beteiligung an postgradualen Kursen, die mit einer Prüfung abgeschlossen werden und die von der Polnischen Gesellschaft der Stillberater veranstaltet wird, die mit internationalen Organisationen zusammenarbeitet.
Es gibt zwei Arten der Zertifikate: das internationale Zertifikat, das Zertifikat des Stillberaters IBCLC (International Breastfeeding Certified Lactation Consultant), das ab 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gilt und zur Arbeit auf der ganzen Welt berechtigt (in vielen Ländern ist der Stillberater ein neuer, gesonderter Beruf) und das Zertifikat des Stillberaters CDL (Zertifizierter Stillberater), anerkannt auf dem Gebiet Polens.
Das Zertifikat ist eine Garantie für hohe Qualifikationen (die höchste, dritte Stufe des Laktationswissen), nicht aus dem Grund, dass die Prüfung schwierig ist (und das stimmt), aber wegen der Notwendigkeit, sich stetig fortzubilden – das IBCLC-Zertifikat muss man je 5 Jahre, das CDL-Zertifikat je 7 Jahre wiederholen. In der Praxis bedeutet es, dass es notwendig ist, sein Wissen stetig um Kenntnisse der schwersten Fällen und neueste medizinische Erkenntnissen zu erweitern.
Wie kann man einen Still- und Laktationsberater finden (eigentlich die Stillberaterin, weil sich in der Praxis damit nur Frauen beschäftigen…) Die beste Quelle ist das Internet – einige von ihnen finden sie unter unserer Spezialisten unter www.medbestcare.pl. Das gesamtpolnische Verzeichnis der Spezialisten mit dem CDL-Zertifikat oder Einrichtungen, mit denen sie zusammenarbeiten, finden Sie z.B. unter www.kobiety.med.pl.
– Es kam eine junge Frau – Malwina endet ihre Geschichte. – Ich weiß nicht genau, was sie gemacht hat, doch es war wunderbar: mit kleinen Bewegungen drückte sie hier mit ihrem Finger, dort berührte sie leicht die Brust und sie hat Hand meine Brust entleert. Der Milchgang wurde frei und die Muttermilch begann wellenweise zu fließen. Ich vergesse nie die Erleichterung, die ich spürte, als der harte Ballon endlich verschwand. Die Temperatur sank und am nächsten Tag fühlte ich mich wieder normal. Ich stillte Bartek noch fast ein Jahr lang.